Pre-Guete-Zeit (vor 1995)

Keine Tankfüllung

Keine Tankfüllung reicht bis an die Küste,
auf dem alltäglichen Werkgelände.
Die Dämmerung nimmt dem Kopf den Rausch.
Hier existiert kein Nothammer für Wände.

Morgens wach ich auf und ich weiß,
nichts hat sich geändert.
Das Licht klettert den Flurschacht rauf.
Ich les' die Morgenandacht auf dem Kalender.

Unsere Kneipeneuphorie ist schon zu lange her,
wir sitzen hier zu lange schon.
Wisch Dir Dein müdes Lächeln aus dem Gesicht.
Und sprich nicht mir in diesem müden Ton.

Die Gespenster sind fort, ich hab sie weggejagt.
Und Du hast keine Gründe mehr, zu klagen.
Morgen früh ist jetzt ein Stückchen näher gerückt.
Und lässt sich nicht mehr bis dort hinaus vertagen.

Jeder schwört auf seine Blöße
und versteckt im Keller den Sarg.
Im Großen und Ganzen komm ich gut um Dich herum,
in Erinnerung an den gestrigen Tag.

Und wenn ich Dir meine Nummer geb‘,
erwarte nicht, dass sie wirklich stimmt.
Am besten lass ich alles wie es ist,
bis der Abend uns zu sich nimmt.

Ich hab‘ den Lügenbiss, den leisen, auf die Zunge gelegt.
Erwarte keine Antwort, die du wirklich verstehst.

Keine Tankfüllung reicht bis an die Küste,
keine Tankfüllung reicht…

Democassette „Die Guete“ (1996)

Erdenschwer

Ganz langsam ist es aufgestiegen.
Ich gäb was drum, wär' ich so frei.
Da weht es hoch, schon weht es fort, so ist es eben.
Viel leichter als ich ist es dabei.

All die guten Träume lass ich wandern.
Suchen den Himmel ab für uns zwei.
Hält es uns noch beieinander,
wär' mein Herz nicht schwer wie Blei.

Ich bin erdenschwer
von weit her
Flüchtender aus Eden
Ich bin irgendwer
einer mehr
Niemals dort gewesen

Nicht abzuwinken fällt mir schwer.
Wie schwer's mir fällt, weißt Du so sehr.
Nicht abzuwinken, nicht abzulinken,
fällt mir schwer.

Ich bin irgendwer,
ich bin einer mehr,
ich bin erdenschwer

Ganz langsam ist es aufgestiegen.
Ich gäb was drum, wär' ich so frei.
Da weht es hoch, schon weht es fort, so ist es eben.
Viel leichter als ich ist es dabei.

Dass ich's schaffen kann

Kannst Du Dir vorstellen, dass es mir gut geht
Wo ich jetzt wieder zuhause wohn'
Ich weiß, ich weiß, wer sich umdreht hat verloren.
Was kratzt mich das schon?

Du weißt doch, jede Stadt ist wie die anderen.
Und wenn das Licht ausgeht, wird's überall gleich.
Ein Zimmer unterm Dach, nebenbei liegt die Tanke
Endlich Geld, das für das Wochenende reicht.

Eh, Du glaubst doch, eh, Du weißt doch, dass ich anders kann
Eh, Du denkst doch, eh, Du weißt doch, dass ich anders kann
Eh, Du glaubst doch, eh, Du weißt doch, dass ich anders kann

Babsi und ich wohnen jetzt zusammen.
Die Feuer sind gelöscht und der Abschied längst verpennt.
Ich weiß nicht, wie es anders wär und es ist mir auch egal
Es ist ein gutes Gefühl, dass sie mich noch kennt.

Ein Irrtum, zu glauben, jeder Tag sei wie ein Fest.
Und die Rechnungen zahlten sich schon irgendwie.
Ich glaube, ich säße gern in einem hausgemachten Nest
und feierte den Tag aus bloßer Melancholie

Eh, Du glaubst doch, eh, Du weißt doch, dass ich anders kann
Eh, Du denkst doch, eh, Du weißt doch, dass ich anders kann
Eh, Du glaubst doch, eh, Du weißt doch, dass ich anders kann

Freaky Funky Time

Got a freaky funky time when I'm with you
Sneaking around in the high green grass
That's the right way to turn on when I'm with you
While the worriness is slippin' away, slippin' away
I don't mind. I don't mind. I don't mind.

Sommer ist nicht mehr

Oh schmale Sonne keine Geschichte
die in Büchern zu erzählen wär'.
Kein gutes Wort und keine Gedichte
holten Dich jetzt weder zu mir her.

Und es gibt kein Fortkommen und kein Entrinnen
Und kein himmelblaues Meer, um drin zu schwimmen.
Ja find' ich das denn fair?
Der Sommer ist nicht mehr

Oh, blasse Schönheit, ja Dein Lächeln
friert jetzt langsam ein im Winterschlaf.
Die Eiskönigin tanzt auf den Dächern
die Dich mir einfach fortgenommen hat.

Und es gibt kein Fortkommen und kein Entrinnen
Und kein himmelblaues Meer, um drin zu schwimmen
Ja find' ich das denn fair?
Der Sommer ist nicht mehr

Rockabrunder (1999)

´n Job (was noch?)

(„Post ist da. Post ist da. Und guck!“)
Ich fang´ um 6.00 Uhr an zu einer Zeit, wo man
im allgemeinen aus der Kneipe rauskriechen kann.
Das interessiert mich nicht.
Das Ganze lässt mich kalt.
Seit neustem kümmer´ ich mich um den Lebensunterhalt.
Schwierige Situation,
so rumzukriechen für den Lohn,
der mich mein Leben kostet, genauer Lebenszeit.

Mein Gott ´n Job... was noch?
Arbeite doch bei der Post.
Da gibt es Geld und jede Menge Spaß inklusive.

Ich höre Konsensradio den ganzen Tag.
Obwohl ich Konsensradio nicht mag.
Doch die Leute von der Schicht
brauchen das Ding für ihr Gleichgewicht.
Postwurf Spezial... und die ganzen Briefe...
Das macht Spaß!

Ich dreh´mich um dein Lächeln

Ich dreh´ mich um dein Lächeln,
wie um die Sonne
und wage nicht zu hoffen,
dass was passiert.
Im Leben nicht, im Leben nicht,
ganz bestimmt im Leben nicht.

Ich dreh´ mich um dein Lächeln, wie um die Sonne.

Ich schaue auf die Kluft zwischen uns
und frag´ mich: Wann schaff´ ich den Sprung?
Rüber auf die bessere, weil andere Seite.
Ich trau´ mich nicht. Ich trau´ mich nicht.
Das klappt doch mit uns beiden nicht.

Ich dreh´mich um dein Lächeln, wie um die Sonne.

Und ich meine natürlich nicht deine Beine.
Ich meine deinen Verstand, deine Natur,
deine innere Natur!
Und ich frag´ mich, äh, ich sag´ nix.
Willst du was von mir?
Nein, ganz bestimmt nicht!
Äh, ich frage nichts, ich sage nichts.
Ich bleib am besten hier bei mir.

Freihafen

Ich zieh‘ den großen Mantel an.
Doch er riecht noch sehr nach Dir.
Dann reiß ich mich ganz schnell zusammen.
Ich zieh die schwarzen Schuhe an.
Alle werden da sein, die Dich kannten.
Aber was geht mich das an?

Du fährst betrunken durch die Nacht,
mit ner‘ Kiste Fisch aus der letzten F acht.
Nach zehn Stunden Schicht schwirren die Gedanken langsam ab.
Zeig mir den, der die Arbeit ohne einen Zuspruch schafft.
Der Hafen ist so hell wie am Tag.
Zuhause ist jetzt keiner mehr wach.

Am Ende ist es meist zu spät.
Wie sehr du ahnst, dass nichts mehr geht.
Du gewannst mal jede Schlacht, doch nie den ganzen Krieg.
Papa, oh Papa, was soll dir dieser Sieg?
Nichts wird bleiben, wie es war.
Hast Du Angst davor, dass die Zeit verfliegt?

Ich zieh den großen Mantel an.
Doch er riecht noch sehr nach Dir.
Dann reiß ich mich ganz schnell zusammen.
Ich zieh die schwarzen Schuhe an.
Alle werden da sein, die dich kannten.
Aber was geht mich das an?

Jammern hilft

Jammer ruhig los, jammer weiter, Jammern hilft.
Ich glaube, du brauchst jemanden, der dich quält.
Und das war ´ne Harke, ganz sicherlich.
Doch jetzt freut er sich.
Und du tust ihm den Gefallen. Du ärgerst dich.

Setz´ dich auf den Stuhl und stell mir all die Fragen,
die du an ihn hast.
Ob er dich jetzt liebt oder ob er dich haßt.
Und ob du das Leben mit ihm wirklich verdient hast
und ob alles anders wäre, wenn... ja was?

Ich lieb´ dich, wenn du mich liebst.
Wenn du mich liebst, lieb´ ich dich nicht.
Es ist immer das alte Spiel, immer das alte Spiel.
So rum oder anders rum, ändert sich nicht viel.

Setz´ dich auf den Stuhl und stell mir all die Fragen,
die du an ihn hast.
Ob er dich jetzt liebt oder ob er dich haßt.
Und ob du das Leben mit ihm wirklich verdient hast
und ob alles anders wäre, wenn... ja was?

Du kannst hier schlafen, wenn du willst, das weißt du.
Du kannst mit mir reden, kannst dich neben mich legen.
Und darum: Leg Dich!

Stätten der Trauer

Ich lauf durch das Leben und wart´,
dass ich aufwach´ oder dass neben mir etwas zu Boden kracht.
Scherben bringen Glück. So ist das eben.
Wo andere hadern, rede ich verwegen
von dem Zwerg auf der Mauer von der Gier auf der Lauer.
In diesem reichen Land stehen die Stätten der Trauer.

Läuft der Strom flussaufwärts, fängt das Meer an zu siechen.
Die meisten, die sich kennen, können nur noch kriechen.
Reden hin und reden her. Zuviele Ziele, ein leerer Kopf hinterher
ist alles was übrig bleibt von dir und mir, aufgesogen im dichten Verkehr
und das hier nur ein Widerstand.
Nichts ist von Dauer - Stätten der Trauer

Katerfrühstück

Eine Woche Katerfrühstück in verlorener Dämm´rigkeit.
Zusammengesackte Duschen, erdrosselte Traurigkeit.
Ich hab´ genug vom Kadaverdresseur, ich hab´ genug von seinem Spott.
Er zählt mir meine Wünsche vor und er belächelt meinen Trott.
Nach der abgelauf´nen Zeit, folgt der Stillstand der Prognosen.
Da hallt es schaurig schön durch die Stadt oder ich zähl´ die Herbstzeitlosen.

Ich will zu dir!

Ich kann lamentier´n, ich kann diskutier´n über die Zustände der Welt.
Ich schlüssele dir große Gedanken auf. Ich weiß doch nicht, was mir fehlt.
Ein Teil von mir sagt – Wäge ab! Ein anderer – Scher´ dich zum Teufel!
Ein dritter Teil ist der Erinnerung viel zu leichte Beute.

Nach der abgelauf´nen Zeit folgt der Stillstand der Prognosen.
Da fällt dir Liebe in den Schoß oder du wählst die geübten Posen.

Ich will zu dir!

Dass du denkst

Keine Bange, das Leben geht weiter.
Hast du nicht genug damit zu tun,
die Scherben um dich rum einzusammeln?
Hast du nicht genug damit zu tun?

Dass du denkst, es ginge nicht weiter!
Dass du denkst, es ginge nicht weiter!
Es geht weiter!

Wo Rock ist, kann nicht Stop sein!

Keine Bange, wir schaffen das schon.
Hast später noch genügend Zeit dich auszuruhen.
Mit ´ner Handvoll Ideen und einem bißchen Verstand
werden wir es schaffen. Wir werden es schaffen!

Du weißt doch: Bangemachen zählt nicht!

Calypso

Ich lieg´ in meinem Bett, und ich seh´ den Wolken zu.
Es gibt nichts, was mich grad´ stört. Es geht mir gut.
Da kommt Anette mit ´ner Scheibe in der Hand.
Sie sagt: Das ist die neue Westernhagen!
Und ich sag´: Oh Gott, nein, Anette, was tust du da?

Sie dreht die Regler auf. Es dröhnt durch´s ganze Haus.
Nichts mehr mit dem gemütlichen Sonntagvormittag.
Sie sagt: Jens, hörst du das? Und ich sag´: Super Anette.
Lass uns was essen gehen in einem Restaurant deiner Wahl.
Es gibt auch dein Leibgericht. Ist das nicht schön?

Ja, wer lieben will, muss leiden.
Und das tu´ ich hier mit den Westernhagen-Scheiben.

In den kommunalen Beeten

Mit Sonne am Morgen kommt der April,
mit Hagel am Abend.
Ich denk´ an Veronika, die Süße,
und im Frühling wachsendes Edelgemüse.
Oh, die Elfen und Feen, die können uns von weitem sehen.
Und sie flüstern dir und mir im Chor ihr Liebeslied ins Ohr.

Die bunten Blumen in den kommunalen Beeten.
Sie duften und sie leuchten so schön im Frühlingswind.
Bis die Gärtner kommen, will ich beten, dass wir zusammen sind.

Gefühle auf der Suche nach Spaß, wenn es draußen warm wird.
Die Tulpen und die Osterglocken haben viel tollere Klamotten als wir.

Oh, mein Herz, könnt´ ich schwören,
können die Feen von weitem hören
und sie flüstern dir und mir im Chor ihr Liebeslied ins Ohr.

Die bunten Blumen in den kommunalen Beeten.
Sie duften und sie leuchten so schön im Frühlingswind.
Bis die Gärtner kommen, will ich beten, dass wir zusammen sind.

Weitere Songs (2002)

Weiter Weg

Du bist einen weiten Weg gegangen.
Und jetzt stehst Du hier und bist noch ganz benommen.
Die Frühjahrssonne scheint Dir ins Gesicht.
Dir ist kalt und doch - Du frierst nicht.
Du siehst Häuser - Vorgärten.
Du siehst die Wälder und riechst den Mohn.
Du fühlst dich einsam - und doch bewohnt.

Du bist einen, Du bist einen, Du bist einen
weiten Weg gegangen.
Du gehst einen, Du geht einen, Du gehst einen weiten Weg.

Nach dem Ende aller Illusionen ist nicht viel, was übrig bleibt.
Ein kleines Stückchen Leben bewegt sich auf dich zu
und will mit Dir reden.
Es fragt: „Wo bist du gewesen?“
All die Zeit, all die Zeit, all die Zeit.
Ich muss, Baby, Luft holen, Luft holen...

Und die Reklametafeln dieser Stadt, schau sie feiern Deinen Abschied.
In großen Lettern, hell und gelb, singen sie ihr Lied für Dich.
Wie lang hast Du, bis hier gebraucht viel zu lang, zu lange schon, suchst Du ein Zuhaus'!

Jetzt wo du weißt, dass du nichts ändern kannst, fang' gleich heute damit an
und verlasse dieses Land...

Du bist einen weiten Weg gegangen. Du gehst einen weiten Weg.

Stadt Land Fluss

Ich hab nicht lang gestanden. Den Dritten wink ich ran.
Werf' die Taschen nach hinten.
Blick auf das flache Land.

An der Fähre rausgelassen.
Steig ich aus und ich weiß:
Der Tag hält den Atem an.

Und wieder sinkt kein Schiff.
Das Wasser nimmt mich nicht auf.
Die Fähre legt am Ufer an,
Wie ein altes Tier, das verschnauft.

Unbeirrbar sammelt sich die Stadt
in meinen Augen wieder.
Der Tag hält den Atem an.

Woher Du kommst und was Du verschenkst.
Was Dich mächtig macht und was Dich lenkt.
Keiner mehr hier, sind alle fort
und so weiter und immer sofort
Kommt die Erinnerung an alle Worte Und die Erinnerung an alle Orte – im Kopf.

Oh, Oh, jeija.
Der Tag hält den Atem an.

Kurz vor gut (2005)

Guete in Person

Bei mir ist helfen kein Kalkül.
Wo ich helfen kann, da helf' ich viel.
Ob Zuhause oder im Garten,
wer meine Hilfe braucht,
muss nicht lange warten.

(Guete in Person) Aufgepasst hier komm‘ ich schon
(Guete in Person) Wo ist hier der Werkzeugkasten?
(Guete in Person) Ach wozu den Klempner rufen?
(Guete in Person) Du kannst mich doch buchen.

Gelber Sack und Biomüll.
Auch beim Trennen helf‘ ich viel.
Auch Recyceln oder Kompostieren. kann ich genauso gut wie reparieren.

(Guete in Person) Aufgepasst hier komm‘ ich schon
(Guete in Person) Wo ist hier der Werkzeugkasten?
(Guete in Person) Ach wozu den Klempner rufen?
(Guete in Person) Du kannst mich doch buchen.

Aufgepasst ihr alten Damen,
wenn ihr alleine an der Ampel steht,
ich weiß, ihr traut euch nicht gleich rüber,
ich zeige euch wie das geht.

(Guete in Person) Ich nehm‘ euch an den Arm
(Guete in Person) Und ich geleite euch dann
(Guete in Person) Schritt für Schritt hinüber.

Alte Damen, ich zeig‘s euch, alte Damen, ich zeig‘s euch.
Ich bin ein Rock 'n' Roll-Schutzpolizist!

Alter Mann

Ich kenne diesen Blick so gut.
Ich hab ihn tausend Mal gesehen.
Gleich geht er zu dem alten Sofa rüber.
Und er sagt: Ich muss mich setzen.

Wie soll ich dich verstehen.
Jedes Mal, wenn wir uns treffen.
weichst Du meinen Fragen aus.
Ich – will – dich – nicht verletzen.

Sag mal, ist die alte Frau noch da,
die über deinem Bette kreist.
Und hat ihr Singen in der Nacht
Dich wieder um den Schlaf gebracht?

Es gibt Tage, da läuft der Tropfen
zurück in die See.
Die Nächte werden kälter und das Meer
be – sinnt sich auf den Schnee.

Alter Mann mit dem ewig komischen Gesichtern.
Sag mal, was machst Du heute Nachmittag.
Alter Mann mit dem ewig komischen Gesichtern.
Sag mal, was machst Du heute Nachmittag.

Du gehst den ewig gleichen Kreis
um den alten und vermoosten Teich.
Wie schön die Nebel fallen
in der Dämmerung.

Manchmal wird die Stille so laut,
dass Du nichts dagegen tun kannst.
Aber was macht das schon,
wir bleiben stehen und wir horchen auf den Ton.

Alter Mann mit dem ewig komischen Gesichtern.
Sag mal, was machst Du heute Nachmittag.
Alter Mann mit dem ewig komischen Gesichtern.
Sag mal, was machst Du heute Nachmittag.

Niederrhein

Ich surfe Google an. Man empfängt mich mit Konfekt.
Man will mich kontaktieren und findet mich sehr nett.
Alles, was ich such', ist sofort für mich da.
Das ist schön.

Ich geh' ins Schuhgeschäft. Auf einem Trampelpfad,
den niemand außer mir bislang erkundet hat.
Ich bin allein und ich suche einen Freund.

Es ist wunderschön am Niederrhein.
Die Fische summen Shantys und ich wein'
zum ersten Mal, ohne mich dafür zu schämen.
Es ist wunderschön am Niederrhein.
Es gibt nur Dich und mich und den Verein.
Wir steigen auf - wir sind 'ne völlig neue Liga.

Du sagst, Du fasst jetzt einen, für Dich wichtigen Entschluss,
dessen letzte Konsequenz Du noch ausloten musst
Niemand will Dir raten, andere kennen sich besser aus.
Etwas führt Dich weg. Etwas bringt Dich nach Haus.

Es ist wunderschön am Niederrhein.
Die Fische summen Shantys und ich wein'
zum ersten Mal, ohne mich dafür zu schämen.
Es ist wunderschön am Niederrhein.
Es gibt nur Dich und mich und den Verein.
Wir steigen auf - wir sind 'ne völlig neue Liga.

Hippiemädchen

Hast ein dickes Fell, bist auf der Straße schnell
der Blickfang für alle Männer.
Dein Patschuliduft liegt in der Luft
gemischt mit rotem Henna.

Hippiemädchen, hippie ey oh
Schön, wie ein Frühlingstag.
Hippiemädchen, hippie ey eh
farbenfroh wie Super 8.

Manche nennen Dich naiv
und mehr noch lasziv.
Doch klug bist Du nicht minder.
Für Dein Eau de Toilette
sprang kein Tier über's Stilett.
Du liebst die Welt und ihre Kinder.

Hippiemädchen, hippie ey eh
Frag mich doch, ob ich will.
Hippiemädchen, hippie ey eh
Happy girl, das wäre schrill.

Mit Dir kann man nachts baden gehen im Mondschein.
Nackt im Mondschein baden gehen.
Sag mir, gibt es etwas halb so Schönes,
wie nackt im Mondschein baden gehen?
Mit Dir Hippiemädchen baden gehen
Und der Tillysee leuchtet so schön

(Improvisation)

Und ich denkt mir, oh, oh, oh, oh

Ich schaue Dir hinterher,
denn es fällt mir sehr schwer,
Dich einfach so ziehen zu lassen.
Doch ich weiß, Du bist frei
Und ich wink Dir „Bye Bye“.
Wie könnt ich Dich dafür hassen.

Hippiemädchen, hippie ey oh
Bist die letzte Deiner Art.
Hippiemädchen, hippie ey eh
Warte nur ab, im nächsten Jahr
folgende tausende junger Mädchen
Dir nach ... tausende junger Dinger.

Konrad-Adenauer-Tag

Heut' ist mein Konrad-Adenauer-Tag
Der Tag, an dem ich Adenauer Conny nennen darf.
Conny und ich wir gehen Hand in Hand durch die Stadt.
Heut' ist mein Konrad-Adenauer-Tag und wir singen:

Bak Bak Bak Bak Bak Bak Bak Bak Bak Bak

Heut' ist mein Peter-Lorre-Tag, mein Hardy-Krüger und Curt-Jürgens-Tag
Und all' die bad ol' germans, denen Hollywood Brot gab.
Heut' ist mein Konrad-Adenauer-Tag.

Unser Konzept von Menschsein war nichts für die Welt.
Unser Konzept von Menschsein.
Unser Konzept von Menschsein war nichts für die Welt.
Zu viele Fackeln und zu wenig Menschsein.

Köln am Rhein, die Wacht ist verschwunden
und auf die Meistersänger etwas weiter unten in Nürnberg
trauen sich nicht ans Licht.

Ganz Berlin träumt von der Liebe
Doch dort ist die nicht zu Haus'
und nicht weit weg in Paris an der Seine
sitzt die alte Marlene und heult sich die Augen aus.
(oh Marlene, Marlene)

Unser Konzept von Menschsein war nichts für die Welt.
Unser Konzept von Menschsein.
Unser Konzept von Menschsein war nichts für die Welt.
Zu viele Fackeln und zu wenig Menschsein.

Und wenn ich einmal groß bin, werd ich Flottenkommandant
singe Hare Krisna Krsina Krisna Hare Rama und feier' mit den Kindern am Elbestrand
Oh ja, das will ich tun

Oh bitte, bitte, Conny schneid' mich auf. Hol Schmalzgebäck und Wein für uns alle raus
Und deck' ihn gut, den Tisch zum Leichenschmaus

Unser Konzept von Menschsein war nichts für die Welt.
Unser Konzept von Menschsein.
Unser Konzept von Menschsein war nichts für die Welt.
Zu viele Fackeln und zu wenig Menschsein.

Frauen 95

Irgendetwas hält mich fern, von dem was ich erkennen sollte.
Und doch ahn' ich, Du hast mich gern.
obwohl mir nicht klar ist, was dich überzeugte.
Du weißt was mir gut tut und auf welche Weise.

Männer versteh‘n mich, Frauen versteh‘n mich,
nur ich, ich, ich – verstehe mich nicht.

Buddha war ein Weiser, Einstein sehr gelehrt.
Mit dem Pinsel in der Hand, entstand so manches große Werk
Auch ich zeichne gerne, immer dann und wann,
und wenn ich’s mir dann anschau‘, denke ich, es lacht mich an.

Etwas fehlt mir, etwas fällt mir schwer - ich, ich, ich - versteh mich nicht.

Einsicht ist ein Weg der Besserung, und ich fühl mich gleich schon etwas besser.
Weiß nicht, was der Morgen bringen wird, und ich freu‘ mich,
dass überhaupt etwas passiert. dass überhaupt etwas passiert. überhaupt etwas passiert. überhaupt etwas passiert.

SOLO

Du weißt was mir gut tut, und auf welche Weise. Männer versteh‘n mich, Frauen versteh‘n mich,
nur ich, ich, ich - versteh mich nicht.

Heute oder irgendwann (Hamburg)

Egal wie weit der Wind weht.
Er kommt doch immer gleich am anderen Ufer an.
Über mir das Fernweh,
unten hängt ein Arsch mit Beinen dran.
All die Hafenromantik ändert nichts daran:
Hamburg, St. Pauli, Millerntor und Reeperbahn...
Was fang‘ ich mit Euch an?

Egal wie tief der Schmerz sitzt.
Es gibt immer eine Lust, die ihn lindern kann.
Nur ein zwei Ecken weiter, laufe weiter, weiter vor...
Kannst du ihn hören, den Nachtgesang?
Mein trauriges, dummes Herz ist schuld daran.

Heute oder irgendwann, Hamburg, komm ich an.
Und Hamburg, ich gehe dann
runter zu den Trassen, wo die Schiffe stehen.
All die Barkassen sich nach Kundschaft sehn‘.
Und die Parolen von Salz und Meer,
alte Stadt, glaubt dir keiner mehr.

Spürst du wie der Swing tanzt,
die große Bleiche runter und wieder rauf.
Mein Püppchen geht als Abendstern
und als Morgenstern,
und sie schmeißt mich an der Haltestelle raus.
Das ist nicht schlimm, so ist der Lauf,
all‘ der müden Dinge, die mich umgeben.
Irgendwann bin ich drauf und dran,
und dann fang‘ ich an,
und ich frage: Wann, oh Hamburg, endlich wann
öffnest Du die Schotten für das offene Meer,
spülst all‘ die Träume fort und mich gleich hinterher?

An der Waterkant vorbei und am Elbestrand vorbei,
an Schirmonikoog vorbei, und an Brighton Beach vorbei,
vorbei, vorbei, vorbei…

Altbau

Wir sind jung, wir wollen Altbau.
Viel Platz für die eigenen verrückten Ideen
und eine Dachterrasse für die Jungs zum abchillen.

Platz für das Crossbike und das Fotolabor
für den Netzwerkdrucker auf dem Korridor.
Und die Cannabis-Produkte in der Vorratskammer
Gieren nach mehr Sonne für den Sensimilia-Hammer.

Wir sind alle gut drauf, wir wollen alle sparen.
Wir wollen alle zusammen, in den Urlaub fahren

Doch zunächst gib uns Altbau
A L T, BAU – Altbau

Von der Südstadt bis zur Nordstadt
von der Altstadt bis zur List.
Überall wissen wir, was gut für uns ist
ob in Charlottenburg, in Spandau oder Linden.
Wir reden nicht nur davon, nein, wir wollen es auch noch finden.

A L T, BAU – Altbau, Altbau is good for you A L T, BAU – Altbau

Endlich Sommer

Hey es ist Sommer und ich such' die guten Bilder,
für mein Herz, für meinen Verstand.
Es ist ganz anders, als ich dachte, wie es wär‘
und doch genau, wie ich‘s immer fand.

Hey es ist Sommer, wirklich kein Drama.
Sommer ist gut fürs Charisma.
Plötzlich ist alles so grundlegend anders
und doch genau, wie es immer war.

Es ist so, dass ich dachte, es sei gut ein Ziel zu haben.
Es ist so, dass ich dachte, es sei gut dich dort zu sehen.
Du nahmst mich mit nach draußen auf die Wiese vor dem See...

Hey es ist Sommer und Du spürst es doch auch.
Der warme Wind auf Deiner nackten Schulter.
Leg den Pullover in den Schrank und hol‘ die Badesachen raus.
Es ist soweit, die schönste Jahreszeit.

Und er ist wie ein Pfand in meiner Hand,
er ist wie ein Loch in der Zeit für uns zwei.
Der feine Sand rinnt aus der Uhr in Dein beiseite gelegtes Kleid...

Es ist Sommer, endlich Sommer

Palast aus Eis

Einen Palast aus Eis für die müden Glieder.
Ein Zimmer ganz aus Schnee, do legst Di nieder.

Frag nicht warum (eine Unterkunft).
Frag nicht warum (eine Unterkunft).
Frag nicht warum...

Etwas schaut Dich fragend an, das bist Du selber, Mann.
Etwas schleicht Dir hinterher, ist schon zu lange her.

Frag nicht warum (eine Unterkunft).
Frag nicht warum (eine Unterkunft).
Frag nicht warum...

Das bist nicht Du, das bin nicht ich.
Das ist ein falscher Film im Spätprogramm.
Um Mitternacht geh ich ins Kino.
Ich schau mir alles an,
Um Mitternacht bin ich im Kino.

Etwas schaut Dich an und du weißt nicht was es ist.
Frag nicht, was das soll.
Etwas schaut Dich an und du weißt nicht was es ist.
Frag nicht, was das soll.

Ah, komm ich heut' nicht, komm ich morgen.
Und übermorgen hol' ich der Königin ihr Kind.

Menschsein

Wo kämen wir hin, wenn alles so einfach wär‘.
Ohne Streben, ohne Sinn,
trieben wir im All umher.
Darum mach ich´s mir nicht leicht,
sondern ganz besonders schwer.
In dieser Königsdisziplin
bring ich´s bis zum Millionär.

Ich kann nur, Menschsein,
ich kann nur, Menschsein.

Verschaff‘ mir Zugriff, bis alles verschwunden ist,
und dieser Raum in seiner Form sich in seinem Fluchtpunkt trifft.
Ich bin zum Himmel aufgefahren, oh, wann komm ich oben an?
Über mir das Himmelzelt und die Sterne - ich hab‘ sie nie gezählt.

Ich kann nur, Mensch Sein, für Anfänger Teil zwei
ich kann nur, Mensch Sein, für Anfänger Teil zwei

Worte und Betonungen, Aussprachen und Wiederholungen,
und einen Test schreiben und einen Test schreiben,
und einen Test schreiben und wieder sitzen bleiben.

Die Zeit unter dem Eindruck der Ewigkeit

Ich zähl´ die Stunden zu den Tagen zusammen.
Und die Minuten, die die Tage verlangen.
Die Zeit unter dem Eindruck der Ewigkeit.
Ja und die Tage, die ich den Monaten zoll,
werden zu Jahren, Jahrhunderten voll.
Die Zeit unter dem Eindruck der Ewigkeit.
Du fragst nach Liebe und warum sie dir fehlt,
und doch ihr Atmen dich im Innersten quält.
Ein Meinschlein, so klein.

Kein Brot, keine Kerzen, keine weit geöffneten Herzen helfen dir auf deinem Weg.

Was soll das Fragen, änderst eh nichts daran.
und dieses Klagen hindert mich nicht daran.
Keine Zeit verbleibt, mach dich bereit.

Kein Brot, keine Kerzen, keine weit geöffneten Herzen helfen dir auf deinem Weg.

Fehmarn

Sieben Tage Regenwetter
und ein Sturz wie aus Kübeln auf die Welt.
Wo wir sowieso schon nass sind,
ist es egal, ob uns Regengott heute quält.

Tiefblau und beige sind die Farben der Saison.
Wir gehen in Gortex ein um's andere Jahr.
Der Apfel fällt nicht weit vom Baum.
Im Frühjahr geht's ab nach Afrika.

Sieben starke Drachen zieht der Wind auf's Meer hinaus.
Und die Kinder springen johlend hinterher.
Die Sonne nimmt vor uns Reißaus.
Ihr Schatten macht uns den Abschied schwer.

Fehmarn, Fe-ma-harn

Dieser Ton in Deiner Stimme klingt,
als hättest Du's verdient.
Du hofft auf Zuspruch und auf Solidarität.

Schwaches Herz

Ich deck Dich zu, Du deckst mich zu
Lass uns schlafen gehen.
Der Tag ist berichtet und wir sind so müde
Ich habe an Morgen gedacht
Und er sah aus wie heute
Wie ein Mann, dem ich vertrauen kann.

Ich weck Dich auf, Du weckst mich auf.
Wer soll das verstehen?
Die Betten sind gemacht und der
scheuert wie ein Slip den Du nicht mehr trägst.
Klapp den Herd zu, mach das Licht aus
und tritt aus dem Haus.
Alles ist so, wie es sein soll
Und doch kenn ich mich hier nicht mehr aus.

Alles ist klar, alles ist genau so
wie es für uns sein soll.
Tut mir leid, dass ich noch Zweifel hab.
Ein wacher Geist, ein schwaches Herz,
die liegen auf der Lauer.
Wittern ständig den Verrat.
Ein wacher Geist, ein schwaches Herz,
Ich nehm' die beiden mit ins Grab.

Ich deck Dich zu, Du deckst mich zu
Lass uns schlafen gehen.
Der Tag ist berichtet und wir sind so müde
Ich habe an Morgen gedacht
Und er sah aus wie heute
Wie ein Mann, dem ich vertrauen kann.